Das letzte Webinar befasste sich mit einem komplizierten Thema der Einstellung zur sowjetischen Kunst in der Ukraine heute. Am Anfang der virtuellen Führung von Dr. Leonid Zakaluzhnyi gab es eine prägnante und aufschlussreiche Darstellung wichtiger Ideen des französischen Historikers Pierre Nora, die an Beispielen lokaler Erinnerungsorte in Zhytomyr erklärt wurden. Ein interessanter Einblick in die gegenwärtige Erinnerungskultur in der Ukraine im Zusammenhang mit der Diskussion über die Sowjetvergangenheit wurde mit weiterführenden Beispielen wie der Situation um das Kino „Oktober“ bereichert.
Die Darstellung des einzigartigen Museums für bildende Kunst im Dorf Kmytiv bei Zhytomyr wurde von der Beschreibung einzelner Bilder sowie mit einer Skizzierung der heutigen Diskussion über die Gegenwart und Zukunft des Museums begleitet. Es wurde auch ein wichtiges Thema der Erinnerungskultur in der Ukraine angesprochen: Wie soll man die Kunst aus der Sowjetzeit heute behandeln und interpretieren? Hierbei können die Erfahrungen, welche die Bundesrepublik Deutschland nach der Wiedervereinigung in Bezug auf ostdeutsche Kunst hat, von großer Bedeutung sein.
Nach der Führung schauten wir gemeinsam eine Einschätzung von Aleida Assmann an, die zu dem Thema nach ihrem Grußwort befragt wurde. Darauf folgte eine Diskussion, wie man den Stoff im DaF-Unterricht einsetzen kann.